Frauen, die schon vor einer geplanten Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhören möchten, können sich kostenlos bei verschiedenen Stellen über ein persönliches Entwöhnungsprogramm beraten lassen, zum Beispiel beim Rauchfrei Telefon, einem Gesundheitszentrum der zuständigen Krankenkasse, oder bei einer niedergelassenen Ärztin/einem niedergelassenen Arzt. Die Diagnose des Rauchverhaltens, also ob eine Nikotinabhängigkeit besteht und wie stark sie ist, kann von ärztlicher Seite erfolgen. Eine ausführliche Diagnostik kann auch eine auf die Raucherbehandlung spezialisierte Psychologin oder ein Psychologe vornehmen.
Für viele Frauen ist eine Schwangerschaft eine besondere Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören. Für den Rauchstopp raten Fachleute allgemein: je früher, desto besser. Wie lange es dauert, mit dem Rauchen aufzuhören, hängt vom Grad der Nikotinabhängigkeit und von der tatsächlichen Bereitschaft der Betroffenen ab. In den meisten Fällen gelingt der Rauchstopp nicht von einem Tag auf den anderen. Vom Erstgespräch bis zur Entwöhnung sind oft mehrere Beratungen und Therapiesitzungen notwendig. Oft erstreckt sich eine wirksame Raucherentwöhnung über mehrere Wochen. Mehr zum Thema: Mit dem Rauchen aufhören
Mit Hilfe geht’s leichter
Hilfe und Unterstützung bei der Raucherentwöhnung bieten Kurzberatungen durch Ärztinnen/Ärzte oder Gesundheitspsychologinnen/Gesundheitspsychologen. In Entwöhnungsprogrammen für Einzelpersonen oder Gruppen erfolgt eine intensive Betreuung mit persönlicher Begleitung in ein rauchfreies Leben.
Im Erstgespräch wird unter anderem das Rauchverhalten analysiert und erfragt, wie hoch die Bereitschaft ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Anschließend wird die weitere Vorgangsweise besprochen, wie eine langfristige Entwöhnung erreicht werden kann. Je nach persönlichem Wunsch und Bedarf besteht nach dem Erstgespräch die Möglichkeit einer Weiterbetreuung.
Unterstützende Maßnahmen
Eine Unterstützung bei den Bemühungen, mit dem Rauchen aufzuhören, kann die 3-A-Technik bieten. A steht hier für die Alternativen Abwarten, Ablenken und Abhauen, die anstatt des Rauchens eingesetzt werden. Abwarten bedeutet, dass eine Verlangensattacke meist nach einigen Minuten wieder vorbei ist und bis zu zehn Minuten abgewartet werden soll. Unter Ablenken versteht man, seine Aufmerksamkeit vom Gusto auf Zigaretten auf eine andere Tätigkeit zu richten, zum Beispiel Lesen, ein Glas Wasser trinken. Abhauen steht für einen kurzfristigen Ortswechsel, zum Beispiel auf die Toilette oder an die frische Luft.
Nikotinersatz wird für schwangere Frauen nicht empfohlen. Sollte ein Rauchstopp ohne medikamentöse Unterstützung nicht möglich sein, sollte der behandelnde Arzt beziehungsweise die behandelnde Ärztin aufgesucht werden. Die Verwendung von Nikotinersatztherapie sollte dann ausschließlich unter ärztlicher Begleitung erfolgen. Die Kosten für die medikamentöse Unterstützung werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Auch regelmäßige Bewegung hilft bei der Raucherentwöhnung, um Entzugssymptome zu vermeiden, und ist – in Abstimmung mit der Ärztin/dem Arzt – auch für schwangere Frauen möglich. Der Nutzen körperlichen Trainings für die Raucherentwöhnung – mindestens 30 Minuten, zwei- bis dreimal pro Woche – ist in vielen Studien nachgewiesen.
Weitere Informationen finden Sie unter Nikotin.